01_ | Individuelle Beratung und Vermittlung in das Hilfenetzwerk im Oberbergischen Kreis z.B. Familienberatung, Jugendhilfe, ambulante sozialpsychiatrische Unterstützungsangebote etc. |
02_ | Begleitung der Kinder und Jugendlichen durch ehrenamtliche Paten z.B. Freizeitaktivitäten, gemeinsam Zeit verbringen, Unterstützung im Alltag etc. |
03_ | Qualifizierte Elternassistenz |
04_ | Beratungsangebot für Eltern im Kontext von Schule und Kindergarten |
05_ | Vielfältige Unterstützungsangebote für Kinder und Eltern z.B. Kinder- und Jugendgruppenangebote, Hilfe zur Selbsthilfe, Aufklärung über die Erkrankung der Eltern etc. |
Um Pate bei einer Familie zu werden, muss eine umfassende Schulung durchlaufen werden. Dazu gehören unter anderem ausführliche Informationen zu den Verhaltensmustern der erkrankten Eltern, eine Schweigepflichterklärung, die Vorlage eines einwandfreien erweiterten Führungszeugnisses sowie der regelmäßige Austausch mit anderen Paten und die professionelle Hilfestellung durch das LEBENSFARBEN-Team mit Praxisreflektion und Supervision.
Die Länge der Patenschaft ist ganz individuell und wird in regelmäßigen Gesprächen mit allen Beteiligten immer wieder dem aktuellen Bedarf angepasst.
Vor der Ausbildung zu einer ehrenamtlichen Patenschaft findet ein Informationsabend statt. Aktuelle Infos, wann und wo die nächste Ausbildung startet, wird dann mitgeteilt, wenn der Interessierte auf einer Interessenliste gelistet ist.
Die Ausbildung ist kostenfrei und verpflichtet nicht dazu, ehrenamtlich bei LEBENSFARBEN tätig zu werden. Im Gegenteil, sie dient auch dazu, dass die Teilnehmer erkennen, ob sie tatsächlich als Pate tätig sein möchten.
Wer sich für die Ausbildung zum ehrenamtlichen Paten interessiert, meldet sich bitte im LEBENSFARBEN-Büro oder unter kontakt@lebensfarben-oberberg.de.
Patenausbildung
Die nächste Ausbildung für ehrenamtliche Paten ist für 2025 geplant.
Um Voranmeldung wird gebeten.
Hier gibt es mehr Infos zum Ehrenamt ...
* Alle hier aufgeführten Namen wurden zum Schutz der Personen geändert.
• Mutter, 29 Jahre, leidet unter Depressionen
• Lange erfolglose Suche der Mutter nach einer Ausbildung
• Alleinerziehend, keinen Kontakt zum Vater
• Ohne familiäre Unterstützung
Jan schlägt ...
die Türen zu und zieht sich zurück, wenn er nicht weiter weiß. Und das passiert öfter mal – denn seine Mama ist müde, traurig, antriebslos … nicht täglich aber immer und immer wieder. Ohne Vorwarnung. Jan ist sprachauffällig. Deshalb besucht er auch eine Schule mit Schwerpunkt Sprachförderung.
Jedoch seit Jan seine Paten Meike und Jens hat, weint er nicht mehr so schnell. Er fühlt sich sicherer und kommt auch mal mit Muffins nachhause. Da freut sich auch Mama. Denn das Paten-Ehepaar zeigt ihm zu ihren regelmäßigen Treffen die Welt aus einer anderen Perspektive. Hier fährt Jan auf einem Rheinschiff, geht schwimmen, Eis essen, werkelt, malt oder macht Spaziergänge an der Hand seiner Paten. Ohne Sorgen.
Und Meike und Jens – die freuen sich jedes Mal auf ihr Patenkind Jan. "Er bereichert einfach unser Leben." Eine Begebenheit werden Sie wohl nie vergessen "Als Jan draußen mit Kreide zwei Häuser malte … eines war unseres und das andere das von ihm und seiner Mama und dann erklärte er dazu: "Ich wohne in zwei Häusern, wenn ich bei euch bin in diesem hier und wenn ich bei der Mama bin, in dem anderen." Das hat uns sehr berührt. Wir sind sehr froh, dass wir Jan begleiten dürfen!"
• Mutter, 42 Jahre, Witwe eines suchterkrankten Mannes
• Alleinerziehend mit 4 Kindern im Alter von 3 bis 12 Jahren
• Die gesamte Familie ist vom Tod des Vaters belastet
• Zusätzlich litt die Mutter in der Vergangenheit an einer Persönlichkeitsstörung
• Annas große Schwester (Greta / 8 Jahre) hat auch eine LEBENSFARBEN-Patin
Anna trauert ...
um ihren Papa. Denn er ist nicht mehr da. Aber sie ist stark für Mama. Denn die hat es schon schwer genug. Immerhin sind sie 4 Kinder und da ist nicht immer Zeit für die Zweitjüngste. Im ersten Moment erscheint Anna zurückhaltend – so war es auch, als sie ihre Patin Elena kennengelernt hat. Das löste sich aber schnell auf – denn Elena unternimmt mit Anna so schöne Sachen. Dazu gehört Schwimmen gehen, Pferde besuchen oder einfach bei Elena zuhause spielen. "Kommst du mich nächste Woche wieder abholen?" Diese Frage stellt Anna jetzt jedes Mal, wenn ein Treffen dem Ende zu geht.
Erst seit einem Jahr ist Elena Patin von Anna. "Sie bereitet mir so viel Freude, malt, bastelt und lacht so gerne", erzählt Elena. Auch zwischen Anna und Elenas Enkelkind hat sich inzwischen eine wichtige Freundschaft entwickelt. "Sie freuen sich jedes Mal riesig, wenn sie sich ab und zu bei mir treffen." Ein besonderes Ereignis war die erste Übernachtung von Anna bei Elena. Sie haben viel getobt und Gute-Nacht-Geschichten gelesen und sogar das kleine Heimweh-Gefühl von Anna gut zusammen gelöst. Insgesamt genießt es Anna sehr, bei Elena auch mal im Mittelpunkt zu stehen. Darüber freut sich auch von Herzen Annas Mama, wenn sie sieht, wie gestärkt und fröhlich Anna von den Besuchen bei Elena nachhause kommt.
• Mutter, 35 Jahre, ist chronisch krank und leidet unter Depressionen
• 2 Kinder (Ruben 17 Jahre / Viola 14 Jahre)
• Seit über 10 Jahren lebt die Mutter getrennt vom suchtkranken Vater
• Die Familie erhält Unterstützung vom Hilfenetzwerk im Oberbergischen Kreis
Ruben übernimmt ...
schon als kleiner Junge sehr viel mehr Verantwortung als andere Gleichaltrige. Seine erkrankte Mutter schafft den Alltag schon lange nicht mehr allein. Daher kümmert er sich um alles, was so anfällt. Und er kümmert sich auch um seine kleine Schwester. Kein Wunder, dass Ruben kaum Freunde hat.
Als Rubens Mutter von Lebensfarben hört, bittet sie um Unterstützung. Ab dem Moment wird alles etwas leichter. Seine Patin Maria begleitet ihn nun schon seit ein paar Jahren. "Ich finde es gut, mit jemanden reden zu können, der nicht Mama heißt – außerdem kann ich bei Maria super entspannen."
Auch für Maria ist die Patenschaft ein großes Glück – und das vom ersten Tag an. "Wir versuchen trotz Höhen und Tiefen immer eine schöne Zeit miteinander zu verbringen. Wir gehen spazieren, fahren Rad, erzählen oder lassen einfach mal die Seele baumeln." Es hat einige Zeit gedauert, bis sich Ruben seiner Patin öffnen konnte – aber heute sagt Maria voller Stolz: "Aus dieser Patenschaft ist inzwischen eine vertrauensvolle Freundschaft entstanden. Ruben hat gerade das erste Lehrjahr seiner Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und entwickelt sich großartig! Ich bin zuversichtlich, dass er durch diese Erfahrung gestärkt in sein eigenes Leben starten kann. Die Patenschaft macht mir unendlich viel Freude und ich bin sehr glücklich, dass es Ruben in meinem Leben gibt. Ich wünsche mir, dass wir weiterhin ein gutes Team bleiben."
• | Mutter, 33 Jahre, verheiratet, zwei Kinder, Emma 5 Jahre und Lukas 3 Jahre |
• | Nach der zweiten Schwangerschaft erkrankt die Mutter an "Regretting Motherhood", dem sogenannten Bereuen der Mutterschaft – ein Tabuthema in der Gesellschaft |
• | Außerdem leidet sie an Erschöpfungsdepressionen |
• | Der Alltag fällt ihr schwer und sie fühlt sich ohnmächtig |
Emma ist verunsichert …
Früher war alles ganz normal. Doch kurz nachdem ihr Bruder auf die Welt gekommen ist, hat sich Mama verändert.Sie weint viel, und Emma weiß nicht, warum. Papa sagt, es ist eine Krankheit, und dass Mama große Angst hat, nicht gut genug für sie und ihren Bruder zu sein. Das klingt verwirrend, und ja, manchmal kann Emma ihre Mama nicht erreichen, obwohl sie da ist.
Über Freunde haben sie dann von LEBENSFARBEN erfahren, und Emma hat eine Patin bekommen.Anfangs war Emma noch schüchtern, mittlerweile ruft sie schon morgens an den Tagen der Patentreffen fröhlich den Satz: "Heute ist Anja-Tag!" Denn Anja-Tage sind voll von Dingen, die Emma liebt. Sie gehen schwimmen, reiten und es wird jede Menge gemalt und gebastelt. Sogar ihre geliebte Schulüte, auf die sie so stolz ist, haben sie zusammen gemacht. Außerdem hat Emma hier eine neue Freundin gefunden – die große Tochter ihrer Patin.All das gibt Emma und ihrer Familie – vor allem auch ihrer Mama – ein gutes Gefühl und ein großes Stück mehr Sicherheit.
Für Fragen, Anregungen, Kritik oder Lob sind wir immer ganz für Sie da: qm@lebensfarben-oberberg.de